Foto: Maria Teresa Ferrari
Tiedoli
Das Pilotprojekt „Le case di Tiedoli“ begleite ich seit seiner Entstehung. In dem abgelegenen Dorf in der Emilia-Romagna (Borgotaro) hat man versucht, eine bessere Betreuung älterer Menschen mit einer Wiederbelebung des ganzen Dorfes zu verbinden.
Jede Bewohnerin und jeder Bewohner lebt selbständig im eigenen Appartment und kann Hilfe flexibel abrufen. Das erhält bis ins hohe Alter die Selbständigkeit, mit der Gewissheit, bei Bedarf versorgt zu sein. Denn bei vielen Älteren geht es gar nicht um Pflege, sondern um Unterstützung im Alltag. Zuvor galt auch für mich der Satz „alt werden immer nur die anderen.“ Doch Tiedoli und seine Menschen sind mir Heimat geworden. Häufig bin ich in beratender Funktion dort und stelle einen Austausch mit ähnlichen Pilotprojekten im deutschsprachigen Raum her. In Tiedoli habe ich gelernt: Alter hat nichts mit Defiziten zu tun, wenn Ältere nicht ausgegrenzt von gesellschaftlichen Abläufen leben.
Hilfe für afghanische Frauen
Auf drei Reisen von insgesamt drei Monaten habe ich die Realität der Frauen in Afghanistan kennengelernt.
Es war eine besondere Erfahrung, in der Stadt und auf dem Land, in den Innenhöfen der Frauen zu leben.
Möglich war dies durch die Einladung meiner afghanischen Freundin. Nach unserer zweiten gemeinsamen Reise, nach Kabul und Bamyan, haben Qamar Karzai und ich den Freundeskreis „Yalda“ begründet: Im Lauf der Jahre entstanden Nähwerkstätten, verbunden mit Schreib- und Lesekursen für junge Frauen.
Vor allem die 25-35-Jährigen, die während der ersten Taliban-Herrschaft geboren wurden, haben nie eine Schule besucht und fallen heute durch alle Raster. Seit Herbst 2021 unterstützen wir in Kabul ein Haus, in dem völlig mittellose Witwen mit ihren Kindern leben.
Darüberhinaus leisten wir Nothilfe, helfen alleinstehenden Lehrerinnen und fördern einen Grundschulkurs auf dem Land.
Durch unsere vertrauensvollen Beziehungen vor Ort kommt unsere Hilfe bei denen an, die sie am Nötigsten brauchen. Wir setzen alles daran, damit dieses wunderbare Land nicht vergessen wird und hoffentlich einer besseren Zukunft entgegengeht.
An der ligurischen Küste bewirtschaftet die Autorin einen Olivenhain, wo auch die Idee zu ihrem Roman „Das Olivenhaus“ entstand.